Latein

Latein ist an humanistischen Gymnasien meist erste, ansonsten zweite oder seltener dritte Fremdsprache.


Hinsichtlich der Anforderungen an den Schüler kann man die für das Schulfach Mathematik heranziehen: Um in Latein erfolgreich zu sein, muss man Disziplin, Struktur und Regelmäßigkeit und an den Tag legen. Ohne wirkliches Verständnis des Stoffes und ohne Disziplin wird sich kein Erfolg einstellen.


Was Latein aber noch einmal um einiges mühsamer macht, ist die Vokabelarbeit, die in Mathematik entfällt. Anders als im Englischen ist der Schüler via Gadgets und sozialen Medien nicht automatisch vom Lateinischen umgeben (bzw. ist er sprachlich durchaus, aber er merkt es nicht). Vokabelarbeit und Sprachkenntnis lässt sich nicht einfach über Musik der Lieblingsband, das Ansehen von Serien oder Youtube ersetzen.


Kein anderes Fach - Altgriechisch ausgenommen - verlangt vom Schüler ein derart umfassendes, jederzeit abrufbares Listenwissen.


Auch wenn sich Vokabeln durchaus spielerisch üben lassen, ist dies für den Schüler nicht so unterhaltsam und leichtfüßig wie das eben Erwähnte - er muss irgendwo in den sauren Apfel beißen.


Latein wird in der Regel fünf- oder sechsjährig angeboten, wobei die ersten drei bzw. vier Jahre auf die "Grammatikphase" bzw. "Lehrbuchphase" entfallen. In dieser Grammatikphase, in der mit einem Lehrbuch (z. B. Adeamus, Cursus, Campus u. a.), das ihn progressiv durch einzelne Lektionen führt, gearbeitet wird, lernt der Schüler Kompetenzen (Grammatik, Wortschatz, Übersetzungskompetenz, Kulturkompetenz) für die später folgende Lektüre.


Die Grammatikphase beinhaltet die Unterscheidung von Wortarten und Satzgliedern, die Formenlehre (Deklinationen, Konjugationen, Pronomina), Grammatik (die satzwertigen Konstruktionen wie die Infinitivkonstruktionen (AcI und NcI), Partizipialkonstruktionen (PC und Abl. abs.), -nd-Formen (Gerundium und Gerundivum) sowie die Kenntnis von Deponentien. Die Gewichtung von Klassenarbeiten bzw. Schulaufgaben erfolgt meist in der Gewicht 2:1: Übersetzungsteil und Grammatik-/Kulturteil.


In der Lektürephase werden klassische Autoren wie Cäsar, Cäsar und Ovid, aber auch Bibeltexte, Mittelaltertexte, Martial, Tacitus, Seneca, Plinius der Jüngere oder Vergil gelesen.

Im Nachhilfeunterricht muss


  • aufgezeigt werden, wie sich effektiv Vokabeln lernen lassen
  • die Wiederholung von Verbformen erfolgen
  • die vergleichsweise komplizierte Grammatik ausführlich erklärt und wiederholt werden
  • die Übersetzungstechnik mit seinen Grundschritten eingeübt und gefestigt werden
  • mittels der römischen Kultur als Fundament unserer Zivilisation Interesse an Latein geweckt werden
  • zeigen, wie sehr das antike Rom und das Lateinische in unserer Kultur verankert sind
  • dem Schüler die heutige Relevanz des Lateinischen verdeutlicht werden (quid ad nos?)
  • der Nutzen von Latein (z. B Wortschatz, Sprung zum Erlernen anderer Sprachen, logisches Denken, Wortschatz des Englischen etc.) klargemacht werden
  • der pädagogische Nutzen des Schulfaches Latein, das das Erlernen von Lernstrategien, Struktur und Disziplin fördert und deren Wichtigkeit für das Leben ohnehin betont werden und so Motivation geschaffen werden